Ein langer und sehr kalter Angeltag fand ein wundervolles Ende im bezaubernden Abendrot. Die Ausdauer wurde mit einer schönen Äsche aus der Kinzig belohnt.
Fangbericht vom 30.11.2016 (Äsche)
Gewässerstrecke: A und B und C
Wasserstand: GN 68cm
Trübung [FE]: fast klar
Wassertemperatur: richtig kalt
Lufttemperatur: -6 Grad Celsius
Wetter: sonnig bewölkt und etwas windig
Gerät: Fliegenrute
Köder: Goldkopfnymphen
Angelzeit: von: 11:00 bis: 16:11 Uhr
Beisszeit: aber sowas von ganz zum Schluß
Fischart: Äsche
Beschreibung des Angeltages oder warum der Hund lieber an der Heizung liegen bleibt:
Für Luna meine Hündin war das echt zu kalt, die hat sich lieber schön ins warme Körbchen gemummelt und sich gedacht:" Alder, geh mal alleine Gassi, mir friert bei -6 Grad die Nase am Boden fest.
Ha, so ein laues Lüftchen hält mich doch nicht vom Fischen ab. Aber leider hält das gefrohrene Wasser ständig die Schnur an den Ringen gefangen. Max Nix, habe ja den Eispickel dabei und kann dann bei Bedarf die Klumpen beherzt abschlagen.
So der Plan war gemacht und rein ins Gummihöschen und die komplette Kampfmontur geschultert ( denke ernsthaft über das Mitführen eines Bollerwagens nach, habe Rücken) und rein ins frische Naß.
Ja wie blöd kann man denn eigentlich sein, freiwillig und mit einem Lächeln auf den Lippen hüfthoch im Wasser zu stehen, das kurz vor dem harten Agregarzustand ist. Jepp, das Lächeln war dann auch schnell eingefrohren und die Nervenbahnen zu den Füßen haben den Dienst quitiert.
Dafür hat man aber einen Watstock, so als drittes Bein für die Baalaankseee ...
In Rothenbergen konnte ich tolle Moose sehen, aber keinen Fisch.
In Gelnhausen konnte ich einen tollen kleinen aufgebrochene Tresor sehen, aber keinen Fisch.
In Haitz konnte ich tolle Hundehaufen sehen, aber hatte nur einen Miniminibißzubbeler ohne Landungserfolg - also keinen Fisch.
In Wirtheim konnte ich tolle Komorane sehen, aber keinen Fisch.
Im Auto konnte ich eine tolle Erkenntnis sehen und dann bald auch Fisch.
Ich hatte über die haarige Anregung des Flymen nachgedacht und dann auch ein abgewandeltes Muster, die Nana-Wawemu V2 mit Beinchen gefummelt ( weiße Kordel als Achselhaarersatz).
Und damit hatte ich den ganzen Tag gefischt und auch mit ner blöden Red Tag ( die kann ich eh nicht leiden, mit dem blöden roten Schwänzchen da ...)
Jetzt hatte ich noch 30 Minuten Zeit, TickTack TickTack. Eine harte Entscheidung musste getroffen werden. Knips ab das Ding und rappalle die gute V1 ans Band.
Jetzt nicht mehr dahin, wo ich immer zum Schluß fange, sondern dahin, wo ich immer am Anfang fange ...
HAHA HOHO. 3 Würfe und der ersten Kontakt. Äsche am Band, die macht aber so richtig Druck und steigt, wie soll es anders sein, kurz vor den tiefgefrohrenen Socken aus.
Nur Mut denke ich mir, ich habe noch 15 Minuten für einen feinen Abschluß.
Feine Präsentation der 100 Gramm schweren Doppelgoldkopfnymphe ins Loch, Zupfen - die Schnur macht den Bogen, weiter Zupfen - die Schnur streckt sich, weiter Zupfen - die Nymphe kommt jetzt hoch, jetzt muss es kommen ... Baaaaam.
Segelfisch am Band, Puls 280, der Fisch muss raus aus der Strömung, Flucht und leicht gebremst und langsam auf die Seite gedrückt.
Bummtschagalack, der schöne Äschenfisch geht sanft über den Kescher. Bingo.
Der Himmel ist vor Freude rot angelaufen und winkt mich nach Hause ... wunderbar.
Ach, geliebtes Kinzigwasser
Es ist so fein in Deinem Schoß
Fang ich nen Fisch
Einen Walhai oder grasser
Fühl ich mich richtig groß
Mal fürs Wasser, mal fürn Tisch.
Ode von Jean-Paul Declaire 2006 (übersetzt aus dem Franz.)