Den Skistock dabei und doch kein Pulverschnee ...

Der hessische Fliegenfischer mit Skistock unterwegs ...
Der hessische Fliegenfischer mit Skistock unterwegs ...

Es war Freitag. Es gab kein zurück. Ich hatte es ja so großspurig herausposaunt.
Ein Tag - er wurde zum Angeltag gemacht.
Eine handvoll frischgewickelter Nymphen sollten meine einzige Bewaffnung sein.
Endlich an der Stelle einer Kinziglegende angekommen - die Äsche 50+, sollte sie hier sein?
Die neue Ausrüstung sollte es zeigen ...

Fangbericht vom 16.12.2016 (Äschen)

Gewässerstrecke: B und C
Wasserstand: GN 61cm
Trübung [FE]: klar
Wassertemperatur: kalt
Lufttemperatur: ok
Wetter: bewölkt regnerisch

Gerät: Fliegenrute
Köder: Goldkopfnymphen
Angelzeit: von: 11:00 bis: 16:00 Uhr
Beisszeit: 12:51 und 13:49 Uhr
Fischart: Äschen


Beschreibung des Angeltages oder was ich davon noch weiß:
(Gedächtnisprotokoll anhand der Fangliste und Fotos)
 
Der Skistock hat beim Waten in unbekanntem Gelände geholfen.
Der Skistock, der 20 Jahre gehofft hatte, nochmals Pulverschnee in 4000 Höhenmetern zum Knirschen zu bringen.
Heute der Tag der Ernüchterung.
Er musste zusehen, wie ich ihn in den sumpfigen Kinzigmorast steckte.
Auch für ihn gab es keinen Ausweg mehr.
Die Einhandrute mit AFTMA Klasse 6/7 wurde bestückt mit mit einer übergewichtigen Chinaschnur

in Orange in Klasse 10.
Sollte sie das aushalten können? - die Rute.


Eins war ganz schnell klar.
Die schwere Nymphe konnte schnell und effektiv zum Platz geschickt werden.
Extrem weite Strecken konnten mit jeder Art von RollCast überbrückt werden.
Strecke machte auch der alpine Stock- im Wechsel im Schlamm und im Kiesbett.
Die Fischlegende zeigte sich nicht.
Und auch keine Legende zeigte sich nicht.


Vom Fischfieber getrieben suchte ich eine andere vielversprechende Stelle auf.
Meine neuen Muster blieben vollkommen jungfreulich verschmät.
Uraltnymphen und kleinster Hakengröße hatten Erfolg.
Lange Wege musste ich in der Kinzig queren, bis ich ein weiteres Mal zum Anhieb kam.


Am Ende des Tageslichtes angekommen, setzte ich nochmals alles auf eine Karte.
Die große WAMEMU V1 wurde angeknüpft und gezielt auf den möglichen Standplatz der Äsche dirigiert.
Einmal quer zur Hauptströmung gezogen und da blitze eine Flanke auf.
Der Puls hatte sich beschleunigt.
2. Wurf zum gleichen Platz und der Fisch schießt mit einer Bugwelle hinter dem Köder her, schnappt zu,

Anhieb ... und weg.


Der Weg zum Auto wurde begleitet von schweren Gedanken und Zweifeln.
Hatte ich den Anhieb zu früh gesetzt?
Hatte ich den Anhieb zu leicht gesetzt?
War die Bauchseite weiß oder doch gelblich?
War es etwa eine Schonzeitforelle, die hier hinter meinem Äschenköder her war?


All diese Fragen konnte ich an diesem Abend nicht mehr beantworten.
Sie sollten aber in naher Zukunft geklärt werden ...